15 Die Zukunft des Handels mit Dr. Kai Hudertz

Shownotes

So ungewiss ein Blick in die Zukunft zwangsläufig auch sein mag, in einem Punkt gibt es für Dr. Kai Hudetz keinen Zweifel. Wer im Einzelhandel noch immer die Hoffnung hege, Corona sei nur ein Betriebsunfall gewesen, den müsse er enttäuschen. „Es wird nie wieder so werden, wie vor der Pandemie.“ Das Virus habe lediglich eine Entwicklung beschleunigt, die spätestens mit dem Siegeszug des iPhones begann: die Mobilisierung des Internets. „Anfangs hat sich damit unser Informationsverhalten verändert“, sagt der Mitbegründer des E-Commerce-Centers, „zunehmend aber auch unser Kaufverhalten“. Selbst dem letzten Konsumenten sei nun bewusst geworden, dass er zum Einkaufen nicht mehr aus dem Haus gehen müsse. „Die Ware kommt nun zu dir.“ Während der Konsument schon lange digital unterwegs war, hätte sich der Handel in Deutschland erst an die neue Realität anpassen müssen, etwa beim Thema mobiles Bezahlen oder kassenlose Supermärkte. „Das hat zu enormen Verschiebungen geführt“, sagt Dr. Kai Hudetz.

Dem Einzelhandel hierzulande stellt der promovierte Wirtschaftswissenschaftler kein gutes Zeugnis aus. Von dem hätte er sich im Zuge von Corona deutlich mehr Innovationsschübe gewünscht. Doch letztlich habe einmal mehr der US-amerikanische Internetgigant Amazon die Vorreiterrolle übernehmen müssen, „selbst in Branchen, in denen er ein Outsider war.“ Den Grund, warum der deutsche Einzelhandel bei der Verschmelzung des analogen Geschäfts mit dem digitalen derart viel Trägheit an den Tag legt, will er bereits ausgemacht haben. „Der deutsche Einzelhandel ist in seiner Mehrheit wirklich erfolgsverwöhnt“, urteilt der IFH-Geschäftsführer. Zu lange hätten sich viele Unternehmen, als Beispiel dient ihm die Media-Saturn-Holding, auf ihren Lorbeeren ausgeruht und dringend erforderliche Veränderungen verschlafen. „Die sind natürlich schmerzhaft, mit viel Aufwand und auch Kosten verbunden“, sagt Dr. Kai Hudetz, „auch das Mindset muss umgestellt werden, liebgewordene Traditionen über Bord geworfen werden.“ Das Consumer Electronics-Unternehmen sei nur ein Beispiel, wie Firmenlenker hierzulande erst unter dem Eindruck verlierender Marktanteile Veränderungen in Angriff nähmen. „Dann ist es aber meist schon etwas spät.“

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